Beschaffung

Sorgfaltspflichten nachkommen

Menschenrechte in der Lieferkette

Wir achten die Menschenrechte und setzen uns dafür ein, dass sie auch in der vorgelagerten Wertschöpfung eingehalten werden. Dabei verfolgen wir das Ziel, Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette zu verhindern.


Als global agierendes Unternehmen sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und wollen unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachkommen. Die MTU achtet als Mitglied des UN Global Compact die international anerkannten Menschenrechte in der Erklärung der Vereinten Nationen und schließt dabei die Lieferkette mit ein. Wir verfolgen insbesondere das Ziel, Menschenrechtsverletzungen, von denen Mitarbeiter:innen betroffen sein können, zu verhindern (Null-Toleranz-Ansatz). Mehr dazu im Handlungsfeld Mitarbeiter:innen Die Achtung der Menschenrechte endet für uns aber keinesfalls an den Werkstoren. Die MTU erwartet von ihren Lieferanten, dass sie die Menschenrechte einhalten und faire Arbeitsbedingungen schaffen.

Verhaltenskodex für Lieferanten

Für die vorgelagerte Wertschöpfung greift ein Verhaltenskodex für Lieferanten. Unsere Lieferanten müssen sich zur Einhaltung des Verhaltenskodex verpflichten, der sich an den zehn Prinzipien des UN Global Compact und den Kernarbeitsnormen der International Labour Organisation (ILO) orientiert. Er fordert von Lieferanten die Achtung der Menschenrechte, deren Einhaltung und die Sicherstellung, dass sie sich nicht an Menschenrechtsverletzungen mitschuldig machen. Darüber hinaus sieht er die Einhaltung von Arbeitsstandards in Bezug auf Vereinigungsfreiheit, das Recht auf Kollektivvereinbarung, das Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit, die Gleichheit des Entgeltes unabhängig vom Geschlecht und die Gleichbehandlung der Mitarbeiter:innen vor. Wir verpflichten unsere Lieferanten zudem zur Weitergabe der Anforderungen an Sublieferanten und behalten uns ein fristloses Kündigungsrecht aller mit einem Lieferanten bestehender Rechtsgeschäfte für den Fall vor, dass dieser im Herstellungsprozess für seine Lieferungen Kinderarbeit einsetzt. → Zum MTU-Verhaltenskodex für Lieferanten

Etablierte Meldeprozesse sorgen dafür, Beschwerden oder Meldungen hinsichtlich Menschenrechtsverletzungen konsequent verfolgen zu können. Sowohl Mitarbeiter:innen als auch externe Stakeholder können Meldungen beim Compliance Officer als vertrauliche Ansprechstelle im Konzern oder anonym über das webbasierte und mehrsprachige Meldesystem iTrust einreichen. Dies gilt für alle Aspekte, die in Zusammenhang mit Menschenrechten stehen können. → Zum Umgang mit Meldungen siehe „Compliance"

Im Berichtszeitraum sind keine Hinweise auf Verstöße von Lieferanten gegen den Verhaltenskodex in Bezug auf Menschenrechte eingegangen. Darüber hinaus ist mit keinem Lieferanten die Zusammenarbeit aufgrund von Nachhaltigkeitsdefiziten in Bezug auf Menschenrechte beendet worden.

Regelmäßige Risikoanalysen werden durchgeführt

Eine regelmäßige Risikoanalyse erfolgt für Lieferanten der Standorte in Deutschland, Polen und Kanada sowie für die Tochtergesellschaft MTU Aero Engines North America. Die Risikoanalyse berücksichtigt MTU-spezifische Produktgruppen und deren Beschaffungsländer, für die die Bewertung des Global Slavery Index der Walk Free Foundation unter anderem hinsichtlich Zwangs- und Kinderarbeit sowie rechtlicher Rahmenbedingungen herangezogen wird. Die Risikoanalyse ist in den bestehenden Risikoprozess für Lieferanten integriert. Als weiterer Schritt ist die Prüfung der Einhaltung von Nachhaltigkeitsaspekten für wesentliche Lieferanten geplant. Die MTU hat hierzu die Implementierung einer am Markt verfügbaren IT-Lösung geprüft und sich entschieden, diese 2022 umzusetzen.

In diesem Prozess haben wir auch 2021 keinen Lieferanten ermittelt, der ein erhebliches Risiko hinsichtlich Kinder-, Zwangs- oder Pflichtarbeit darstellt oder bei dem das Recht auf Vereinigungsfreiheit oder Tarifverhandlungen bedroht sein könnte. In der Maintenance erfolgt darüber hinaus zweimal im Jahr eine Supplier Evaluation für Lieferanten der deutschen Standorte.

Konfliktmineralien: Transparenz über eingesetzte Rohstoffe

Die Einhaltung der Menschenrechte in der Lieferkette wollen wir mit verschiedenen Maßnahmen sicherstellen. Dies gilt vor allem für den Einkauf bestimmter Rohstoffe, so genannter Konfliktmineralien wie Tantal, Zinn, Wolfram und Gold, die teilweise in unseren Bauteilen enthalten sind. Diese Mineralien können in der Beschaffung problematisch sein, da sie zum Teil in zentralafrikanischen Minen abgebaut werden und zur Finanzierung bewaffneter Konflikte mit Menschenrechtsverletzungen dienen. Die MTU strebt nach einer nachhaltigen und transparenten Wertschöpfungskette ohne Konfliktmineralien. Die MTU bezieht keine Mineralien direkt, sondern diese gelangen über eine weltweite und mehrstufige Lieferkette in die Produktion beziehungsweise Vorproduktion. Von unseren US-Partnern und Kunden werden wir gemäß dem Dodd-Frank-Act für US-amerikanische, börsennotierte Unternehmen aufgefordert, die Herkunft der eingesetzten Mineralien in unseren Bauteilen offenzulegen beziehungsweise nur bei zertifizierten Minen und Vorlegierungsherstellern (Compliant Smelter List) zu beschaffen. Die MTU fordert ihrerseits die relevanten Lieferanten verbindlich auf, die Herkunft der Mineralien anzugeben, um eine Wertschöpfungskette mit konfliktfreien Rohstoffen sicherzustellen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Vertragsvorlagen für Lieferanten verlangen Informationen zur Herkunft der Mineralien, die wir gemäß dem EICC/GeSi Conflict Minerals Reporting Template abfragen.

Der MTU sind für 2021 aus der Abfrage bei Lieferanten keine Hinweise bekannt, dass Konfliktmineralien in MTU-Bauteilen enthalten sind.

Ausblick

Das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) wird für die MTU ab 2023 wirksam. Wir haben im Berichtsjahr die Anforderungen geprüft und einen zeitlichen Umestzungsplan erarbeitet, um die regulatorischen Vorgaben konform und fristgerecht umzusetzen.

Mit der Achtung der Menschenrechte in der Lieferkette können wir zu folgenden Sustainable Development Goals beitragen:

Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

→ Erfahren Sie mehr über unseren Beitrag zu den SDGs aus der UN-Agenda 2030


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