Produktion & Instandhaltung
Einheitlich hohe Standards
Umweltmanagement
Umweltschutz ist für uns eine Maxime unternehmerischen Handelns. An allen MTU-Standorten wollen wir effizient mit Energie und Ressourcen umgehen, Emissionen begrenzen und Umweltrisiken vermeiden. Wir streben dabei nach kontinuierlichen Verbesserungen vor allem in Hinblick auf eine Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen.

Unser Umweltmanagement für den Standortbetrieb beinhaltet ein Monitoring unseres Energieverbrauchs als Grundlage für Effizienzmaßnahmen, die z.B. bei der betrieblichen Klimaschutzstrategie ecoRoadmap zum Tragen kommen.
Der betriebliche Umweltschutz an unseren Produktionsstandorten ist eine wichtige Leitlinie unseres Handelns und in den Geschäftsprozessen der MTU implementiert. Er ist zudem in den globalen Verhaltensgrundsätzen für alle Mitarbeiter:innen verankert. Der Vorstand übernimmt die Verantwortung für einen unternehmensweiten betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz.
Einheitlich hohe Standards gelten über ein Umweltmanagementsystem, das auf Standortebene Prozesse, Verantwortlichkeiten und Ziele definiert. Der Umweltschutz ist Teil des Integrierten Managementsystems (IMS) der MTU. Die Umweltschutzkriterien gelten für alle Geschäftsbereiche und Prozesse und sind in Prozessabläufen und speziellen Werksnormen geregelt. Der Mindeststandard für den Betrieb der Anlagen wie Triebwerksprüfstände ist durch die nationalen Gesetze und durch nachgeordnete Vorschriften vorgegeben. Die behördlichen Genehmigungen für umweltrelevante Anlagen ergänzen das interne Regelwerk. Turnusmäßige und anlassbezogene Messungen, Prüfungen und Begehungen stellen dabei einen regelkonformen Anlagenbetrieb sicher.
In den globalen Verhaltensgrundsätzen bekennen wir uns zu einem integrierten Ansatz, der den Umwelt- und Klimaschutz in unternehmerische Entscheidungen einbezieht. Die Verantwortung gegenüber der Umwelt ist im Unternehmensleitbild unter dem Punkt „Umwelt und Gesellschaft“ festgehalten.
Der integrierte Umweltschutz besteht aus:
- fortlaufenden Verbesserungen
- Vorsorgeprinzip
- Einbeziehung der Mitarbeiter:innen
- Beschränkung von Umweltauswirkungen
- sicherer Einhaltung gesetzlich vorgeschriebener Grenzwerte und Auflagen
- schonendem Umgang mit Ressourcen und Energie
Das Umweltmanagement ist dezentral organisiert, an allen Produktionsstandorten sorgen Umweltabteilungen für die lokale Umsetzung relevanter Vorgaben. Die unmittelbare Verantwortung für den Umweltschutz liegt bei den jeweiligen Standortleitungen, die von den lokalen Umweltabteilungen beraten und unterstützt werden. Die Umweltabteilungen stehen untereinander in einem regelmäßigen Austausch zu Innovationen und Best-Practice-Lösungen. Die deutschen Standorte sind nach der internationalen Umweltnorm ISO 14001 und/oder nach der europäischen EG-Öko-Audit-Verordnung (Eco Management and Audit Scheme, EMAS) zertifiziert. Bezogen auf den Energieeinsatz (Scope 1 & 2) sind damit 89,3 % unserer Geschäftstätigkeiten an den Produktionsstandorten nach einem anerkannten, externen Standard zertifiziert.
Wir sind bestrebt, den betrieblichen Umweltschutz ständig weiterzuentwickeln. Unabhängige externe Auditoren und Umweltgutachter prüfen regelmäßig im Rahmen der Zertifizierung die Umsetzung und Einhaltung der einschlägigen Anforderungen des Umweltschutzmanagements und geben Empfehlungen für Verbesserungen. Interne Begehungen und Audits ergänzen diese Überwachung und dienen der Einhaltung der Anforderungen an den betrieblichen Umweltschutz. Über regelmäßige Management-Reviews kontrollieren die Standortleitungen die Umsetzung und Wirksamkeit des Umweltmanagements und nehmen so Einfluss auf dessen Weiterentwicklung. Der Vorstand erhält darüber hinaus quartalsweise über das IMS-Reporting einen Bericht zu CO2-Emissionen für die Produktionsstandorte München, Hannover, Ludwigsfelde, Rzeszów und Vancouver.
Mitarbeiter:innen in den Klima- und Umweltschutz einbeziehen
Die Mitarbeiter:innen sind in einen aktiven Umweltschutz über Informationskampagnen oder Trainings einbezogen, zum Beispiel im Rahmen von Erstunterweisungen für neue Mitarbeiter:innen, über das betriebliche Vorschlagswesen oder über Aktionen zur Ressourcen-, Energie- bzw. Emissionseinsparung. Die Sensibilisierung aller Beschäftigten in der Fertigung und Verwaltung ist zudem Teil der Verhaltensgrundsätze zum Umweltschutz. Die Kampagne Zero in München hat das Ziel, Ressourcenverbrauch und Emissionen zu senken und umweltgerechtes Verhalten in der Belegschaft zu fördern. Im Berichtsjahr sind Aktivitäten der Kampagne Zero mit der ecoRoadmap verknüpft worden.
Wir stehen im Dialog mit unseren Anspruchsgruppen über Umweltauswirkungen der MTU. Stakeholder können über verfügbare Meldewege Beschwerden an uns richten und Missstände melden, denen wir unverzüglich nachgehen. Das gilt für Mitarbeiter:innen, Lieferanten, Anwohner:innen oder andere Anspruchsgruppen. Im Berichtsjahr ist keine Beschwerde hinsichtlich negativer Umweltauswirkungen an uns herangetragen worden. An den deutschen Standorten sind Umweltbeauftragte Ansprechpartner:innen für Fragen und Hinweise. → Mehr zum Stakeholder-Dialog Mit den Umwelterklärungen für München, Hannover und Ludwigsfelde informieren die Standorte jährlich über ihre Umweltauswirkungen und -leistungen. Darüber hinaus können Stakeholder über eine Online-Umfrage Feedback zu Nachhaltigkeitsaspekten geben.
Wir setzen uns auch in gemeinsamen Initiativen für den Umwelt- und Klimaschutz ein: Neben der Mitgliedschaft im UN Global Compact, über dessen zehn Prinzipien sich die MTU auch zu ökologischer Nachhaltigkeit verpflichtet hat, ist das Unternehmen in lokalen Initiativen vertreten wie zum Beispiel im Been-i Bayerisches Energieeffizienz-Netzwerk, im Klimapakt Münchner Wirtschaft oder im Klima- und Umweltpakt Bayern.

Mio. Euro haben wir an Investitionen und laufenden Aufwendungen für Umwelt- und Klimaschutz an unseren Produktionsstandorten 2021 aufgewendet. In München ist eine erste Photovoltaik-Anlage ans Netz gegangen.
An unseren Standorten realisieren wir lokale Umweltprogramme, die mit unterschiedlichen Zielsetzungen vor allem Energieverbräuche und Emissionen reduzieren sollen (mehr dazu unter „Ressourcenschutz" und „Energie und Klimaschutz"). Verbesserungen in unseren Umweltbilanzen erreichen wir durch verschiedene Maßnahmen. Im Berichtsjahr haben wir an laufenden Aufwendungen und Investitionen für eine bessere ökologische Verträglichkeit insgesamt 10,6 Mio. Euro ausgegeben. Diese betrafen zum Beispiel die Abwasseraufbereitung, eine sichere Entsorgung von Abfällen, den Klimaschutz oder die Luftreinhaltung. Am Standort München haben wir die erste Photovoltaik-Anlage der MTU in Betrieb genommen.
Für Betriebsstörungen mit negativen Umweltauswirkungen sind Gefahrenabwehrpläne und ein Notfallmanagement vorbereitet, ein Krisenstab ist installiert. Hinzu kommen regelmäßige Notfallübungen und Unterweisungen der Mitarbeiter:innen. Beispielsweise haben im Berichtsjahr Evakuierungsübungen an den Standorten in München und Rzeszów stattgefunden. Die MTU sorgt für einen umfassenden Brandschutz gemäß den gesetzlichen Auflagen.
Wie in den Vorjahren hat es auch 2021 an den Produktionsstandorten keine Vorfälle mit negativen Umweltauswirkungen gegeben, es sind auch keine Bußgelder aufgrund von Übertretungen oder Missachtung umweltrelevanter gesetzlicher Auflagen fällig gewesen oder nicht-monetäre Sanktionen gegen die MTU verhängt worden.
Allerdings kam es im September 2021 am Standort München zu einem Brand in der Galvanik, der durch chemische Reaktionen beim Neuansatz eines Behandlungsbades ausgelöst wurde. Der Brand konnte durch die werkseigenen Feuerwehr rasch gelöscht werden. Die von der Berufsfeuerwehr München unmittelbar nach dem Brand durchgeführten Untersuchungen konnten keine negativen Umweltauswirkungen feststellen. Wir haben die erforderlichen Behörden umgehend eingebunden und befinden uns seither in einem kontinuierlichen Austausch mit Behördenvertreter:innen.
Die Ursachenanalyse erfolgte durch die Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz und unter Einbindung weiterer Fachbereiche. Ein Projekt zur systematischen Aufbereitung des Schadensereignisses und zur Ableitung von Maßnahmen einschließlich Lessons Learned ist gestartet. In Abstimmung mit dem Referat für Klima und Umwelt (RKU) der Stadt München wurden Gutachter beauftragt, um die bereits ergriffenen Maßnahmen sowie die vorhandenen Prozesse und Systeme zu bewerten und gegebenenfalls weiter zu verbessern.
Das Umweltreporting in diesem Nachhaltigkeitsbericht umfasst alle vollkonsolidierten Produktionsstandorte (München, Hannover, Ludwigsfelde, Rzeszów, Vancouver). Der Standort Serbien befindet sich im Aufbau, der operative Betrieb des neuen Reparaturshops im MTU-Verbund startet gegen Ende 2022. Kleinere Bürostandorte sind im Vergleich dazu für unsere Umweltauswirkungen nicht wesentlich und werden daher nicht berücksichtigt.
Mit einem betrieblichen Umweltmanagement können wir zu folgenden Sustainable Development Goals beitragen:
→ Erfahren Sie mehr über unseren Beitrag zu den SDGs aus der UN-Agenda 2030